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60 Jahre Blumen Büringer

2024 feiert das Familienunternehmen in der Dritten Generation seinen 60. Geburtstag.

Aus diesem Anlass entstand ein Artikel mit Einblicken in die Geschichte

Speichersdorf. (whü) In der dritten Generation besteht zwischenzeitlich das Familienunternehmen "Blumen Büringer". Am Ostermontag, 1. April 2024, kann das Floristmeisterpaar Trautel und Lothar Büringer auf 60 Jahre Familientradition zurückblicken. Beide werden ihr Jubiläum am Samstag, 6. April 2024, gebührend feiern - mit vielen Freunden und Gästen, darunter Bürgermeister und Gemeinderäte, Geschäftspartner und treue Kunden. Bereits am 1. April werden beide für sich darauf anstoßen, und sie haben dazu allen Grund: 60 Jahre bedeuted, sechs Jahrzehnte jeden Tag, jede Woche, 365 Tage im Jahr „selbst-ständig“. Lediglich am Ostermontag, Pfingstmontag und am zweiten Weihnachtsfeiertag haben sie geschlossen, und auch nur, weil gesetzlich verboten. Dabei zählt für beide ganz besonders: „Wir haben uns mit 20 kennengelernt und sind seit 47 Jahren privat wie geschäftlich miteinander durch alle Höhen und Tiefen gegangen“, so Lothar Büringer. Wer die Branche kennt, weiß, dass man das heutzutage nicht mehr oft findet. „Und es darf durchaus noch einige Jahre so bleiben - solange unser Herrgott will“, ergänzt Trautel Büringer.

Von der ersten Stunde an bis heute beginnt der Arbeitstag für Lothar Büringer um 7 Uhr. Dann heißt es täglich, bis zum Aufsperren des Ladens um 8:30 Uhr, Bestellungen abzurufen und erste Vorbereitungen für Aufträge zu treffen. Wenn etwa über Nacht ein Fleurop-Auftrag kommt, ist dieser gleich morgens fertigzustellen, damit er zeitnah ausgeliefert werden kann. Vieles Logistische und Technische wird aber auch schon am Vorabend vorbereitet und erledigt, und dann am nächsten Tag in frühen Morgenstunden fertig gestellt. Ein Urnenkranz kann zwar am Vorabend gesteckt werden, erzählt Büringer. Aber dadurch, dass er über Nacht in der Kühlung gehalten wird, kann die Trauerscheife erst morgens, wenn der Urnenkranz wieder aus der Kühlung genommen wird, angebracht werden. Gönnt sich Lothar Büringer eine kurze Mittagspause, so arbeitet Trautel durch bis 17 Uhr, um sich anschließend dem Haushalt zu widmen.

Und abends: zwar ist um 19 Uhr offiziell Ladenschluss. Doch nicht selten dauert der Arbeitstag - vor allem wenn Feiertage, Jubiläen, Hochzeiten, Trauerfeiern oder wie jüngst der Weltfrauentag - anstehen, bis weit in den Abend. Doch bei aller geschäftlichen Notwendigkeit: einem ist Lothar Büringer – gleich ob Laden oder Büro - über all die Jahrzehnte treu geblieben: um 22 Uhr ist für ihn definitiv Schluss. Dann fällt er ins Bett, da er seinen Schlaf vor 12 braucht, wie er seinen biologischen Rhythmus bechreibt. „Ich bin kein Nachtmensch“, so seine Selbsteinschätzung. Lieber steht er um 4 Uhr auf, um weiterzuarbeiten.

Um 9 Uhr gesellt sich im Geschäft Trautel Büringer dazu; dreimal die Woche seit sieben Jahren stunden- und vertretungsweise Karin Gillich. Vier bis sechs Hände sind ab diesem Zeitpunkt auch dringend erforderlich, da sich Laufkundschaft, Aufträge, Warenbestellungen und Ladengestaltung bis zum Ladenschluss um 19 Uhr regelmäßig über den Tag verteilen. Wenn Not am Mann ist, etwa beim Ausliefern oder bei Events, steht dann auch Sohn Lukas Gewehr bei Fuß.

Trotz dieses Arbeitspensums bringt Lothar Büringer noch ehrenamtliches Engagement unter. Denn seine Hobbys sind ihm heilig. „Die lasse ich mir nicht nehmen – komme was wolle“, beteuert er. So leitet er seit über 20 Jahren die Tischtennis- und Handballabteilung des TSV Kirchenlaibach mit allem Drum und Dran mit Trainings, Heim- und Auswärtsspielen und Mannschaftsaktivitäten. Jahrelang betreute er auch die Schüler- und Jugendmannschaft des ASV Haidenaab mit. Seit 2011 ist Büringer als Kassier des Kindergartenfördervereins einer der Hauptorganisatoren des überregional bekannten Oster- und Weihnachtsmarktes mit über 70 Fieranten in der Sportarena Speichersdorf. Und als ob das noch nicht reichen würde, steht er seit einigen Wochen als frisch gewählter Vorsitzender an der Spitze des Soldaten- und Kameradschaftsvereins. „Das alles geht nur, weil mir Trautel dafür seit 47 Jahren den Rücken frei hält“, ist sich Lothar Büringer dankerfüllt bewußt.

Das Schönste in all den Jahren waren die Wettkämpfe zu den Bundes- und Landesgartenschauen. Da bot sich die Gelegenheit, nicht nur für selbst alle kreativen Register zu ziehen, sondern auch viele kreative Kollegen kennenzulernen, zu denen teilsweise bis heute Kontakt gepflegt wird. Höchst peinlich war ihm im Gegenzug das Missgeschick, als er anlässlich einer Trauerfeier auf einer Schleife mit über 20 Namen den Namen der UrUrUrenkelin schlichtweg vergaß. „Das sind Momente, wo einem das Herz in die Hosentasche rutscht!“ Nur mit Galgenhumor hingegen konnte er es hinnehmen, dass anlässlich einer Hochzeit der mit einem Magneten befestigte Autoschmuck durch einen Windstoß davonflog.

Wie lange möchten beide noch weitermachen? Einen Zeitpunkt gibt es für beide da nicht. „Solange wir gesund sind, und es uns Spaß macht“, so beide unisono. In alle Freude über das 60-jährige Jubiläum mischt sich aber schon ein bißchen Wehmut bei dem nicht unrealistischen Gedanken, dass die Familientradition mit der vierten Generation enden könnte.

Denn Großmutter Emmy Törfler (+1916, 1930 Lehre der Blumenbinderei) war bereits Blumenbinderin und hatte in Braunschweig in diversen Blumengeschäften gearbeitet. Entsprechend lernte Tochter Barbara in einem Braunschweiger Blumengeschäft ebenfalls das Handwerk der Blumenbinderei. 1955 ging sie im Zuge der Wanderjahre nach Stuttgart. Die baden-württembergische Hauptstadt war seinerzeit eine Hochburg der Blumenbinderei und Gärtnerei. Hier arbeitete Barbara Törfler in Stuttgart-Vaihingen in einer Gärtnerei. Hier lernte sie 1955 den Metzger Georg Büringer, der aus der Nähe von Dinkelsbühl stammte, kennen. Noch im Jahr 1955 heirateten sie in Dinkelsbühl. Zu Besuch bei der Oma Emmy in Braunschweig kam Lothar Büringer 1956 zur Welt und wurde hier im Mai in der Pauli-Kirche getauft. Bis 1959 in Stuttgart wohnhaft zog die die Familie Barbara und Georg Büringer mit ihrem Sprößling Lothar zur Großmutter zurück nach Braunschweig. Hier wurde 1959 Bruder Matthias geboren. Hier in der Karl-Marx-Strasse 12 wohnten die drei Genrationen als Großfamilie unter einem Dach.

1964 machte sich Oma Emmy Törfler, die Großmutter von Lothar Büringer, in Braunschwieg selbstständig, indem sie zwei Kilometer entfernt unweit von der Wohnung, in der Hartgerstrasse 23 einen Blumenladen auf 30 Quadratmeter eröffnete. Um das Ladengeschäft zu stemmen (Oma Emmy hatte zum Beispiel keinen Führerschein) unterstützte fortan auch Tochter Barbara im Geschäft. Damit wurde für den achtjährigen Lothar das neue Blumengeschäft zur zweiten Heimat. Miteinander ging man ausser Haus, Mama Barbara ins Geschäft, Lothar in die 500 Meter entfernte Volkschule. Nach Unterrichtsschluss führte jeden Tag der Weg zu Fuß in Hartgerstrasse. Hier hieß es zur Oma und Mama zu Hand zu gehen, in der Regel zum „Blumen wegtragen“ zur fußläufigen Kundschaft. Besonders in Erinnerung blieben Lothar Büringer die Wintermonate. Damals gab es in Norddeutschland noch so richtig kalte, ja eisige Winter. Dicke Eischichten belegten das Fensterglas mit Eiskristallen. Das Geschäft hatte eine Kohleheizung, wie sich - damals achtjährig -Lothar Büringer noch genauestens erinnert. Jahrelang hies es da Kohle schleppen aus dem Keller. Kleine Propeller pusteten die warme Luft dann an die Scheibe, damit diese eisfrei wurden und die Kunden durch die Ausstellungsfenster reinschauen konnten. Mit dem kalten Winter verbindet sich für Lothar Büringer aber auch noch eine ganz andere, eine nämlich besonders schmerzhafte Erinnerung. Denn 1966 hat er sich beim Schlittenfahren das Bein gebrochen. Zehn Minuten Gehweg vom Geschäft der Großmutter entfernt lag der Prinz-Albrecht-Park. Hier war eine riesige Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg zur Verteidigung von Braunschweig mit seinen Schießscharten. Von der höchsten Erhebung, dem heutigen Aussichtspunkt Nußberg, donnerten sie regelmäßig mit dem Schlitten über den hügeligen Hang hinab in das seitliche Waldstück hinein. Einmal war es halt so rasant, dass Lothar Büringer mit dem Schlitten abhob, durch die Luft flog und gegen den Baum prallte. Eingegipst von oben bis unten waren die Schmerzen am dritten Tag so unerträglich, dass er Gipps aufgeflext werden musste. Nach vier Wochen gab es einen Gehgips.

Bis 1967 besuchte Lothar Büringer die Comenisu-Schule, anschließend die Realschule in Branschweig-Querum. Sie schloß er mit der Mittlere Reife ab. Bei der Firma Roedenbeck lernte der 17-Jährige Garten- und Landschaftsbau. Nach der Lehre besuchte er die Fachoberschule für Gartenbau in Hannover und machte das Fachabitur. Auf der Schule lernte er 1976 auch seine geliebte Trautel kennen. Nach dem Fachabitur schloß Büringer eine zweite Lehre als Florist bei seiner Großmutter Emmy an. Dasselbe machte Freundin Trautel bei Mutter Barbara in deren Geschäft.

Von daher war es nur folgerichtig, dass Sohn Lothar in die Fußstapfen seiner Großmutter trat, die sich nach 15 Jahren Selbstständigkeit zurückziehen wollte. Im Alter von 22 Jahren wagte Lothar Büringer zum 1. April 1979 die Übernahme des Blumengeschäfts seiner Großmutter Emmy Törfler in der angemieteten Hartgerstrasse 23, glücklicherweise unweit seines damaligen Wohnsitzes Hartgerstrasse 12. Geschäfts. Am 12. März unterzeichneten sie beim Notar den Übergabevertrag. 5000 Deutsche Mark musste er für den Blumenbestand und das Geschäftsinventar berappen und in Raten zu 208,33 DM monatlich abzahlen. „Für das kleine Geschäft in der damaligen Zeit verdammt viel Geld“, so Büringer. „Aber meiner Großmutter lag viel daran, dass ich mir das Geschäft selbst erarbeite. Schenken kam da nicht in Frage.“

In ihrem Handwerk sind die beiden Profis, wie zahlreiche Urkunden und Auszeichnungen eindrucksvoll zeigen. Als Sahnehäubchen ihrer Floristikqualifikation absolvierten Trautel und Lothar Büringer vor 36 Jahren die Florist-Meister. Voraussetzung auch dafür, dass sie 30 junge Menschen zu Floristen ausgebildet haben. Vor allem in den Floristiksparten Hochzeitsschmuck, Tischdeko und Trauerfloristik sind sie Spezialisten, haben ein geschicktes Händchen und ein gutes Gespür. Nicht nur auf der Bundesgartenschau 1985 in Berlin und 1999 in Magdeburg haben sie dafür schon mehrere Silber- und Bronzemedaillien bekommen. Auch an der Landesgartenschau 2017 in Bayreuth in der Wilheminenaue waren sie mit verschiedenen Variationen an Trauerschmuck und mit einem Deko-Stand zum Thema Barock beteiligt. 2006 erhielten sie erstmals, und im Weiteren bis heute immer wieder, für sehr gute Leistungen bei Blumenqualität, Warenpräsentation und floristische Gestaltung von Fleurop das „silberne Vier Sterne-Zertifikat". Mit diesem Gütesiegel zählen die Büringers zu den besten Blumenfachgeschäften unter den 8000 in ganz Deutschland. Ein Faible hat das Floristikehepaar vor allem für Rosen und Rosenaccessoires, darunter Rosenliköre und Rosenseife.

Gefeiert wurde 1989 das 25jährige Firmenjubiläum in Helmstedt mit Trautel Büringer, Emmy Törfler, Anja Krausnik, Nicole Ziemann, Regina Frank und Lothar Büringer (stehend von links ). Knieend von links Claudia Walter und Kerstin Warnecke.

Da in Braunschweig die Räumlichkeiten zu klein wurden und der Umsatz durch verkehrsberuhigende Massnahmen einbrach, gaben die Büringers den Standort 1985 endgültig auf. Im oberfränkischen Helmstedt hatte Trautel Büringer 1983 im Elternhaus eine Filiale eröffnet. Bis sie mit ihrem Floristikgeschäft, anknüpfend an fränkische Familienbande und ausgestattet mit nahezu 37-jähriger Familienerfahrung in der Floristik, am 1. April 2001 nach Speichersdorf umzogen. Seit 23 Jahren haben Trautel und Lothar Büringer hier mittlerweile ihre geschäftliche Lebensader und bereichern so seit über zwei Jahrzehnten das Einzelhandelsangebot. Nach ersten Läden im Zentrum und in der Bahnhofstrasse hat das bekannte Blumenfachgeschäft seit sechs Jahren nun ihren Standort im Herzen der Geschäftswelt, in der Hauptstrasse 17. Eröffnet haben sie am 1. April 2001 am Rathausplatz ihr erstes Geschäft in Speichersdorf. Am 15. Juni 2007 wechselten sie in die Bahnhofstrasse 33. Dank der erhöhten Kundenfluktuation durch die benachbarten Schreibwaren Wöhrl war dies schon ein wichtiger Schritt nach vorne. Am 1. Januar 2018 öffneten sich dann die Türen des Floristikgeschäfts in der Hauptstraße 17. Hier schließen sie seitdem eine Angebotslücke.

Mit dem Umzug hat das Blumenfachgeschäft in jeder Hinsicht an Attraktivität gewonnen. Das Geschäft ist jetzt nicht nur fußläufig bestens erreichbar. Auch stehen ausreichend Parkplätze vor der Ladentür zur Verfügung. Auf 100 Quadratmeter Verkaufsraum, ergänzt durch Buero, Küche, Lagerraum und Kunden-WC, gibt es hier ein großes Blumensortiment, viel kreative Gestecke und schön gestaltete Sträuße und Kränze, ergänzt von pfiffigen Geschenkideen. Besonders kundenfreundlich gestalten sich die Öffnungszeiten: wochentags von 8:30 bis 19 Uhr, also über zehn Stunden, sowie samstags von 8:30 bis 16 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr. Sieben Tage die Woche haben Kunden so die Möglichkeit, ein passendes Blumenarrangement zu erwerben. Mail: floristmeister@bueringer.de. Zum Service gehört heute auch das digitale Angebot. Das Floristikgeschäft Büringer präsentiert sich auch in Facebook und Instagram.

So ergänzt Floristik Büringer bestens die Speichersdorfer Geschäftswelt von der Apotheke bis zur Sparkasse. "Die Entscheidung war gut und wir haben es keine Minute bereut", so Lothar Büringer. Auch betreiben die Büringers einen Hermes-Shop mit und sind dem Fairtrade mit nachhaltig ökologischem Anbau angeschlossen. „Ad multos annos“, Familie Büringer!

Referenzen

  • Festdekorationen für namhafte Hotels (4 Sterne Kategorie)
    • Park Hotel Herrenkrug
      • Maritim Hotel
        • Holiday Inn
        • Mercedes Benz
          • Renault
            • Opel
              • Hamburg - Mannheimer
                • Mitarbeit an der Dekoration des Bundespresseballs und diverser Staatsempfänge der Bundesregierung

                   Auszeichnungen 

                  Im Laufe unserer langährigen Tätigkeit haben wir an vielen Berufswettkämpfen auf Landes- und Bundesebene, sowie an Bundesgartenschauen teilgenommen.

                  Wir erhielten weiterhin zahlreiche Medaillien für Tischdekorationen, Hochzeitsfloristik und Geschenksträuße.